Hartmut Honka fordert ehrlichere Diskussion zur Gleichstellung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft

Der CDU Landtagsabgeordnete Hartmut Honka fordert vor dem Hintergrund der Volksabstimmung in Irland und der öffentlichen Debatte in Deutschland eine ehrlichere Diskussion zur Gleichstellung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft. „Die im Nachgang zur Volksabstimmung in Irland in unserem Land entstandene Diskussion über die Gleichstellung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft halte ich vor dem Hintergrund, dass es nicht um eine abstrakte Rechtsfrage, sondern um Menschen und ihr Zusammenleben geht, in einigen Teilen für zu einfach und geradezu platt. Leider hat sich das Schema: „Nur wer für eine völlige Gleichstellung ist, ist gut und wer dagegen ist, ist schlecht“ nach meiner Wahrnehmung der Debatte in den Vordergrund geschoben. Die wirklich relevanten Fragen treten dabei leider zurück“, sagte Hartmut Honka.

Nach Ansicht des CDU-Politikers müsste sich die Diskussion vielmehr mit den wirklichen Fragen und Hintergründen beschäftigen. Hierzu gehören nach Ansicht von Hartmut Honka folgende Punkte: Gibt es im Fall einer Gleichstellung einen tatsächlichen Nachteil für die Ehe und den traditionellen Familienbegriff? Wie passen Alleinerziehende und ihre Möglichkeit zur Kindesadoption in das gesellschaftliche Bild der traditionellen Familie und damit zu dem gern benutzten Argument, dass ein Kind für eine gelingende Entwicklung Vater und Mutter benötigt? Warum akzeptiert unsere Gesellschaft, dass unverheiratete Paare Kinder adoptieren können obwohl sie durch ihre Entscheidung gegen die Ehe doch gerade zeigen, dass sie keine gesetzlich geregelte Gemeinschaft mit gegenseitigen Rechten und Pflicht eingehen wollen – im Gegensatz zu den Menschen die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben? Hartmut Honka: „Wenn das gegenseitige und dauerhafte Füreinandereinstehen in Ehe und Familie der entscheidende Punkt ist, dann zeigen Menschen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gerade dieses Füreinandereinstehen und damit auch das Bewusstsein für ihre gegenseitige Verantwortung. Ich halte diese Fragen für wesentlich in der aktuellen Debatte und stelle sie auch öffentlich. Denn für mich reicht der alleinige Ruf nach einer völligen Gleichstellung mit der alleinigen Begründung, dass die Zeit dafür einfach reif sei bei weitem nicht aus. In diesem Zusammenhang muss z.B. auch die Frage gestattet sein, warum ein lesbisches Paar mithilfe einer Samenspende und einer sich an die Geburt anschließenden Adoption des Kindes durch die Lebenspartnerin der leiblichen Mutter auf legalem Weg zu einem „gemeinsamen Kind“ kommen kann, während ein schwules Paar auf Grund des Verbotes der Leihmutterschaft von diesem Weg ausgeschlossen ist. Zwar mag es für jeden dieser Punkte jeweils einzeln eine Begründung geben, doch im Zusammenhang betrachtet ist dieses System nicht schlüssig. Und welche Beeinträchtigung für die Ehe damit verbunden sein soll kann ich nicht erkennen. Vielmehr wäre in meinen Augen die derzeitige Debatte doch geradezu dazu prädestiniert sich nicht nur mit der Frage der Gleichstellung sondern auch mit der Frage der Weiterentwicklung des Ehegattensplitting zu beschäftigen. Dabei könnte die längst überfällige Anknüpfung an die Kinder und die Loslösung vom Trauschein endlich umgesetzt werden. Denn auch unverheiratete Paare mit Kindern leben wichtige Werte, übernehmen füreinander Verantwortung und sichern im unmittelbaren Wortsinn die Zukunft unserer Gesellschaft.“

„Die Aussage von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dass das Ergebnis des irischen Referendums eine „Niederlage für die Menschheit“ sei, macht mich als katholischen Christen zudem persönlich betroffen. Dass ein enger Vertrauter von Papst Franziskus eine solche Meinung vertritt entfernt die katholische Kirche im Ergebnis doch noch weiter von den Menschen als sie ohnehin schon wahrgenommen wird. Dabei benötigt unsere immer schnelllebiger und beliebiger werdende Gesellschaft eine moralische Instanz an der sie sich prüfen und messen kann“, sagte Hartmut Honka abschließend.

Ein Gedanke zu „Hartmut Honka fordert ehrlichere Diskussion zur Gleichstellung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft

  1. Michael Berk

    Hallo Hartmut, anbei meine Antworten auf deine Fragen:

    1. Gibt es im Fall einer Gleichstellung einen tatsächlichen Nachteil für die Ehe und den traditionellen Familienbegriff?
    Antwort: Ja, wenn ich etwas gleichstelle entwerte ich das andere automatisch. Stell dir vor, der Realschulabschluss würde mit dem Abitur gleichgestellt. Dann wäre das Abitur entwertet.
    2. Wie passen Alleinerziehende und ihre Möglichkeit zur Kindesadoption in das gesellschaftliche Bild der traditionellen Familie und damit zu dem gern benutzten Argument, dass ein Kind für eine gelingende Entwicklung Vater und Mutter benötigt?
    Anwort: Gar nicht! Alleinerziehende sollten auch keine Kinder adoptieren können!
    3. Warum akzeptiert unsere Gesellschaft, dass unverheiratete Paare Kinder adoptieren können obwohl sie durch ihre Entscheidung gegen die Ehe doch gerade zeigen, dass sie keine gesetzlich geregelte Gemeinschaft mit gegenseitigen Rechten und Pflicht eingehen wollen – im Gegensatz zu den Menschen die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben?
    Antwort: Siehe Anwort 2. Auch unverheiratete sollten keine Kinder adoptieren können, da sie sich offensichtlich nicht zueinander bekennen können.

    Viele Grüße,
    Michael

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