Hartmut Honka erneuert Forderung nach differenzierter Auseinandersetzung mit dem Islam und kritisiert pauschale Aussagen

Vor dem Hintergrund der aktuell von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wiederholten Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehört, fordert der direkt gewählte Landtagsabgeordnete Hartmut Honka erneut eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Begriff „Islam“. Hartmut Honka: „Scheinbar einfache Aussagen, wie der einst von Altbundespräsident Christian Wulff stammende und in dieser Woche erneut von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wiederholte Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ treffen nicht zu. Sie sind zu pauschal und werden der Wirklichkeit nicht gerecht! Zu Ende gedacht würde diese Aussage bedeuten, dass auch die Islam-Auslegung von Fanatikern wie dem Hassprediger Pierre Vogel zu unserem Land gehören. Dies kann doch niemand, weder Christian Wulff noch Dr. Angela Merkel ernsthaft vertreten“, kritisierte Hartmut Honka.

„Der Verzicht auf eine vernünftige Differenzierung führt in meinen Augen nur zu einem weiteren Zulauf zur AfD und noch radikaleren Gruppierungen“, so Hartmut Honka weiter. Um eine weitere Radikalisierung auf allen Seiten erfolgreich zu verhindern, müssen sich seines Erachtens die deutsche Politik aber auch die Moscheegemeinschaften sowie die verschiedenen Islam-Verbände intensiver als bisher in die öffentliche Diskussion einschalten und sich dabei ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, ob einige Auslegungen, die im sogenannten Mainstream-Islam vorherrschen, radikale Ideologien begünstigen. Daher greife auch die pauschale Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland eindeutig zu kurz. Die Frage sei vielmehr, betonte der CDU-Politiker, welcher Islam gehört zu Deutschland und welcher nicht? Hartmut Honka: „Ein antiquiertes Frauenbild, die Ablehnung homosexueller Lebensgemeinschaften, die Pflege einer medialen Opferrolle, eine totale Verabsolutierung des eigenen Glaubens, das Verbot, einzelne religiöse Gebote zu hinterfragen, die Ablehnung neuer, zeitgemäßer Islamauslegungen, ein auf die Autorität des Vaters innerhalb der Familien zentriertes Erziehungsideal – das alles sind meiner Meinung nach Aspekte, die einer offenen Debatte bedürfen.“

Der CDU-Politiker begrüßt ausdrücklich klare und deutliche Aussagen wie die des Leiters des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster, Mouhanad Khorchide. Dieser hatte im Focus vom 11. Januar 2015 gesagt: „Ich halte nichts von dem Satz Islam und Islamismus hätten nichts miteinander zu tun. Ich halte auch nichts von apologetischen Sätzen, wie wir sie nach den Anschlägen von Paris wieder gehört haben, diese Anschläge hätten mit dem Islam nichts zu tun. Denn die Extremisten berufen sich schließlich auf kein anderes Buch als auf den Koran. Es gibt innerhalb der islamischen Theologie eine Bandbreite an Positionen – von friedlichen, menschenfreundlichen bis hin zu menschenverachtenden, gewalttätigen Haltungen. Die eigentliche Frage ist, warum sich einige Menschen auf die humanen Aspekte der 1400-jährigen Ideen-Geschichte des Islam beziehen und andere auf die grausamen. Die andere Frage ist, wie wir die offenen, menschenfreundlichen Positionen stärken können. Es ist ein Verdrängungsmechanismus, zu behaupten, die Gewalt, die wir erleben, habe nichts mit dem Islam zu tun.”

Diese Aussage verdeutliche zudem genau wo das Problem liege, erklärte Hartmut Honka. Zu den unbestreitbaren Fakten gehört vor diesem Hintergrund, dass es in einigen islamischen Ländern bereits vor Jahren Frauen als Regierungschefs gab und in anderen islamischen Ländern Frauen noch heute nicht allein Autofahren dürfen. Diese doch sehr unterschiedlichen Auslegungen des Islam müssten auch in der hierzulande geführten Diskussion über „den Islam“ berücksichtigt werden, machte Hartmut Honka deutlich. Der CDU-Politiker stimmt daher mit der früheren Islambeauftragten der SPD, Lale Akgün, überein die im Januar 2015 gegenüber dem Deutschlandfunk gesagt hatte, das die Mehrheit der Muslime erst noch davon zu überzeugen sei, eine liberalere Auslegung des Koran vorzunehmen, statt der bis dato gängigen, eher konservativen Auslegungen nachzulaufen. Er halte vor diesem Hintergrund Studiengänge für islamische Theologie an deutschen Hochschulen für wichtig und notwendig zur Entwicklung eines modernen und aufgeklärten Euroislam, sagte Hartmut Honka. Auch müsse der Gesetzgeber überlegen, wie man mittelfristig erreichen könne, radikale Prediger aus den Moscheen in Deutschland fern zu halten. Hartmut Honka abschließend: „Wir müssen uns nur einmal ehrlich anschauen, was sich zum Beispiel in den vergangenen Monaten und Jahren in und im Umfeld von DITIB-Moscheegemeinden ereignet hat: Spitzelvorwürfe gegen Imame, jüngst die Propagandavideos zum volksrechtswidrigen Krieg der Türkei in Syrien. Wer hier pauschal davon spricht, dass der Islam zu Deutschland gehöre, der braucht sich nicht zu wundern, dass die Emissäre des despotischen Herrschers vom Bosporus Recep Tayyip Erdogan in Deutschland immer freizügiger zeigen, wie sie die Religionsfreiheit in unserem Land für ihre politisch motivierten Aktionen missbrauchen. Denn im Kern sind DITIB-Moscheen mit ihren rein türkisch sprechenden Imamen, welche von Ankara bezahlt werden, die Keimzellen der Parallelgesellschaften in unserem Land.“

Ein Gedanke zu „Hartmut Honka erneuert Forderung nach differenzierter Auseinandersetzung mit dem Islam und kritisiert pauschale Aussagen

  1. Dr. Edgar Baumeister

    Sehr geehrter Herr Honka,

    Ich habe heute in den Nachrichten ihre kurze Aussage zu Religionen gehört.
    Ich bin kurz gesagt erschrocken wieviel Unkenntnis zum Islam besteht. Der Islam ist – anders als die meisten anderen grossen bekannten Religionen – sicher nicht friedlich. Sondern ganz im Gegenteil eine Religion die klar zur Gewalt gegen Frauen und Nichtmuslime aufruft. Und dies nicht in irgendwelchen unbedeutenden Schriften sondern klar im dem „muslimischen Wort Gottes“, dem Koran. Und zwar dort in den relevanten Suren.

    Sie glauben mir nicht?

    Gerne weise ich es ihnen nach.

    Es ist aus diesem Grund unverantwortlich weiter Muslime ins Land zu lassen. Und wenn sie nun argumentieren, dass nur „wenige“ der Muslime radikal wären oder zur Gewalt neigen zeigt das nur noch einmal dass sie sich in diesem Themengebiet leider nicht auskennen.
    Sie als Abgeordneter tragen allerdings eine grosse Verantwortung und ich erwarte von Ihnen dass sie sich bei wichtigen, fundamentalen Themen informieren.
    Und ich schwöre ihnen, dass ich dafür sorgen, dass sie zur Verantwortung gezogen werden wenn Sie ihrer Aufgabe in Zukunft weiterhin so nachläsdig nachkommen sollten.

    Mit freundlichen Grüssen
    Dr. Edgar Baumeister

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