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Wer ist schlimmer di Lorenzo oder Jauch?

Ich frage mich nach den heutigen Artikeln über das schmutzige Geständnis von Giovanni di Lorenzo in der Sendung von Günther Jauch am vergangenen Sonntag zweimal gewählt zu haben und den heutigen Äußerungen von Herrn Jauch, wer von den beiden schlimmer ist.
Der eine gibt zu, dass er einfach zweimal gewählt hat und erklärt dies lakonisch damit, dass ihm nicht bewusst sei, dass man das nicht dürfe. Solch eine Ausrede kann ich mir nur unter dem Gesichtspunkt erklären, dass Herr di Lorenzo den Grundsatz „Ein Mensch – eine Stimme“ nicht verstanden hat. Vielleicht hält er sich aber auch für etwas besseres da er zwei Pässe und damit zwei Nationalitäten hat. Oder geht er etwa davon aus, dass er zwei Identitäten und daher zwei Stimmen hat?
Und dann ist da die Aussage von Günther Jauch: Wie kann er das Verhalten von Herrn di Lorenzo als „Petitesse“ abtun? Die in diesem Wort mitschwingende Zustimmung erschreckt mich. Die Errungenschaft eines allgemeine, freien und gleichen (!) Wahlrechts ist doch noch gar nicht so alt. Aber scheinbar spiegelt Herr Jauch mit seiner Haltung einfach nur eine mögliche Spielart einer allgemeinen Unsitte wieder. Wie sonst kann man es erklären, dass nicht mal die Hälfte der Wahlberechtigten zur Wahl gehen? Das Argument, man kenne die Kandidaten nicht, hört man leider häufig. Aber auch bei den meisten Bürgermeister- oder Kommunalwahlen gehen noch nicht mal 50% der Wahlberechtigten wählen. Und gerade bei diesen Wahlen gilt das Argument der unbekannten Kandidaten am wenigsten.
Scheinbar ist leider vielen Menschen in unserem Land nicht mehr bewusst welchen Wert unsere Demokratie und die freie Wahl hat. Ich empfehle einen Blick auf die Ereignisse in Nordafrika in den vergangenen Monaten und Jahren: Dort kann man sehen was Menschen auf sich nehmen um in Freiheit selbstbestimmt wählen zu dürfen.

Wie Weltfremd ist Martin Schulz wirklich?

Die Äußerung des Spitzenkandidaten der europäischen Sozialisten für die Europawahl am kommenden Sonntag, Martin Schulz, halte ich für entlarvend. Wie kann man nur auf die Idee kommen alle religiösen Symbole und damit auch alle Kreuze aus dem öffentlichen Raum verbannen zu wollen? Diese Äußerung erweckt bei mir den Eindruck, als habe Herr Schulz vollkommen das Bewusstsein für die Wurzeln unseres Kontinentes verloren. Dass er nebenbei vergisst, dass die Europäische Union aus guten Gründen für diese Frage keine Kompetenz hat, ist bezeichnend.
Der Glaube ist eben keine Privatsache die hinter Kirchenmauern eingesperrt gehört. Ich sehe das Kreuz als Symbol für christliche Nächstenliebe und die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Als Jurist erinnere ich auch gerne an den oft zitierten Satz „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Bedingungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Ernst-Wolfgang Böckenförde.
Was meinen Herr Schulz und seine sozialistischen Freunde denn wie es in unseren europäischen Gesellschaften aussähe, wenn es keine Kirchen und die auf dem christlichen Glauben basierenden Institutionen gäbe? Besser wäre Europa ganz sicher nicht. In diesem Zusammenhang von einem „Risiko einer sehr konservativen Bewegung zurück“ (so Martin Schulz) zu sprechen ist für mich einfach nur noch absurd. Hoffentlich hat Herr Schulz ab kommenden Montag viel Zeit über den Unsinn seiner Äußerungen nachzudenken.

Europawahl mit Frauen Union und Dreieichschule

Die Frauen Union und die Dreieichschule Langen veranstalten einen wirklich gelungenen Abend zur Europawahl 2014. ich finde es gut, dass sich gerade Schülerinnen und Schüler mit den Entstehungsgrundlagen der Europäischen Union beschäftigen. Wissen ist die Grundlage sich fundiert mit den politischen Alternativen die am 25. Mai zur Wahl stehen zu beschäftigen.

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Spricht Europa nur englisch?

In der letzten Tagen hat die Justizkommissarin Viviane Reding das EU-Justizbarometer 2014 vorgestellt. Mit großem Bedauern habe ich festgestellt, dass es die EU-Kommission auch bei diesem Dokument wieder einmal nicht für nötig hält die Amtssprachen gleichberechtigt zu behandeln. Die Veröffentlichung erfolgte nur auf englisch. Lediglich die Pressemitteilung über die Veröffentlichung erfolgte in immerhin 21 Sprachen. Bei der deutschen Fassung aber mit einem englischen Anhang. Wirklich bürgerfreundlich ist das nicht.

Ich habe Frau Reding daher geschrieben. Denn mich würde es sehr freuen, wenn es „normal“ würde, dass die verschiedenen Sprachen Europas geachtet und als solche gleichberechtigt genutzt würden – gerade auch durch die europäischen Einrichtungen und Institutionen und nicht nur bei Pressemitteilungen. Eine Ablehnung Europas durch Teile der Bevölkerung beseitigt man nicht, wenn man sich sprachlich immer wieder abgrenzt. Mal sehen ob eine Antwort kommt und wie sie ausfällt.