Warnung vor zu hohen Erwartungen beim islamischen Religionsunterricht

Der direktgewählte CDU-Landtagsabgeordnete Hartmut Honka dämpfte kurz vor Ende der Sommerferien die Erwartungen an die Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes an 27 Grundschulen zum Schuljahr 2013/14. Darunter ist auch die Wilhelm-Hauff-Schule in Neu-Isenburg.

„Es handelt sich um das erste Angebot islamischen Religionsunterrichtes in Deutschland, das auf der Basis des Grundgesetzes stattfindet. Wir werden ganz genau hinschauen, ob und wie das funktioniert“, so Hartmut Honka. Wichtig sind dem CDU-Landtagsabgeordneten vor allem zwei Punkte: „Zum einen ist klar geregelt, dass dieser Unterricht in deutscher Sprache durchgeführt wird. Auch werden wir sehr genau auf die Lerninhalte schauen.“ Zum anderen betont Hartmut Honka, dass man bei der Ausgestaltung sehr genau darauf geachtet habe, dass der Unterricht in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erteilt und die Anerkennung der Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie der anderen Glaubensrichtungen vollumfänglich gewährleistet wird. „Auch hier werden wir in der Praxis an den Schulen sehr genau verfolgen, ob diese Vorgaben auch so im Unterricht umgesetzt werden“, versicherte Hartmut Honka.

Der islamische Religionsunterricht an deutschen Schulen könne von enormer Bedeutung für die Integration junger Muslima und Muslime sein. Hartmut Honka: „Wir können es uns nicht leisten, dass immer mehr Muslime in rückwärtsgewandte Parallelgesellschaften entgleiten. Ziel muss es sein, in Deutschland einen toleranten, modernen und der Zukunft zugewandten Islam zu lehren!“ Wie wichtig dies ist, machten die in den letzten Tagen veröffentlichten Informationen über einen geplanten „Islamischen Friedenskongress“ des radikalen salafistischen Predigers Pierre Vogel deutlich. „Wer sich die Schlagzeilen über die letzten Auftritte von Pierre Vogel anschaut sieht sofort, dass es ihm und seinen Anhängern nicht um Frieden und Völkerverständigung, sondern um die Missionierung mit radikalen religiösen Positionen geht. Hiergegen gilt es zusammen mit allen liberalen und modernen Muslimen aktiv einzutreten“, so Hartmut Honka.

Der Landtagsabgeordnete warnte aber auch vor zu hohen Erwartungen an den islamischen Religionsunterricht. „Wir stehen, was die Vermittlung eines zeitgemäßen Islamverständnisses an deutschen Schulen angeht, erst ganz am Anfang. Hinterhof-Moscheen, die von fundamentalistischen Kräften betrieben werden, wird es daher leider auch weiterhin gegeben. Wichtigstes Anliegen des islamischen Religionsunterrichts wird es daher sein, den in Deutschland praktizierten Islam mit der Aufklärung und dem Humanismus zu versöhnen, um Radikalen, die ein mittelalterliches Weltbild predigen, letztlich den Nachwuchs zu entziehen“, so der CDU-Politiker. Hartmut Honka warnte zugleich vor einem Scheitern des Projektes. Denn klar sei, so der Christdemokrat: Nur ein moderner Islam gehöre nach Deutschland. Für atavistische Glaubensausrichtungen und totalitäre Auslegungen von Religion sei kein Platz in unserem säkularen Staat und unserem freiheitlichen Wertesystem.