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Dr. Thomas Trepels, Dr. Matthias Scholz und Landtagsabgeordneter Hartmut Honka rufen zum besonnen Umgang in der Coronapademie auf

Die beiden Vorsitzenden der Ärztenetzwerke in Neu-Isenburg, Dr. Thomas Trepels, und Dreieich-Langen, Dr. Matthias Scholz rufen zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Hartmut Honka zum besonnen Umgang mit der Coronapandemie auf.

Dr. Thomas Trepels: „Wir erleben eine Pandemie, wie unsere Gesellschaft sie zum Glück lange nicht erleben musste. Umfang und Dauer stellen viele Gewohnheiten in Frage bzw. machen sie unmöglich. Dies geht vielen Menschen buchstäblich an die Nerven. Das ist auch verständlich. Zugleich sehen wir täglich in unseren Praxen, wie wichtig die Einhaltung der grundlegenden Hygienevorschriften im Moment ist. Jeder Einzelne kann durch sein Verhalten zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Auch wenn dies jetzt in der kalten Jahreszeit mit Einschränkungen vor allem im Freizeitbereich verbunden ist. So wünschenswert Ablenkung vom Streß und der Belastung wäre, so wichtig ist es, besonnen zu bleiben und verantwortungsvoll zu handeln. Mit den sehr einfachen AHA-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) können wir sehr viel gewinnen. Bitte lassen Sie auch Ihren aktuellen Impfstatus überprüfen und sorgen Sie ggf. für eine Auffrischung inkl. einer aktuellen Grippeimpfung.“

Dr. Matthias Scholz: „Unser Gesundheitssystem ist bei allen Schwierigkeiten im Detail stabil und belastbar – Gott sei Dank. Nun kommen aber gerade wir im Ballungsraum in die Situation, dass wir dieses System nicht überstrapazieren dürfen. Das Personal in unseren Kliniken arbeitet seit dem Frühjahr unter erschwerten Bedingungen. Denn gerade bei der Behandlung von Patienten mit einer SARS-CoV2-Infektion müssen dauerhaft massive Eigenschutzmaßnahmen getroffen werden, damit sich das Personal nicht noch selbst infiziert. Denn für Klinikpersonal gilt wie für jeden anderen Bürger: Niemand weiß, welche Folgen eine Infektion mit SARS-CoV2 für ihn haben kann. Und noch sind weder Impfung noch allgemein wirksame Medikamente verfügbar. Wir Ärzte können im Interesse alle anderen Patienten nur daran appellieren: Abstand und Hygiene sind Eigen- und Fremdschutz zugleich.“

Landtagsabgeordneter Hartmut Honka: „Mich als Jurist erinnert diese Situation ein wenig an das Böckenförde-Diktum: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“. Der Hintergrund ist zwar ein gänzlich anderer, doch benötigt unsere Gesellschaft in dieser Pandemie einen inneren Zusammenhalt, den niemand verordnen kann – weder Politik, noch Wissenschaft. Uns allen muss bewusst sein, dass die Gefahr des Virus nicht einfach dadurch verschwindet, in dem man es negiert. Damit belastet das Virus und vor allem die Maßnahmen welche zur seiner Eindämmung ergriffen werden unsere Gesellschaft und stellt uns auf eine Probe. Wir sind eine freiheitliche Gesellschaft und wollen es auch bleiben! Niemand hat Freude dabei Entscheidungen zu treffen, die in unser aller Freiheiten eingreifen. Es muss aber auch jeder von uns seinen Teil der Verantwortung tragen. Wenn nicht im Interesse seines Nächsten, dann im Eigenen. Denn niemand kann sicher sein, dass er nicht schwerst erkrankt oder gar daran stirbt. Das wäre ein Preis, der im Vergleich zu Abstand, Maske und Hygiene einfach deutlich zu hoch ist. Für jeden einzelnen.“